Macbook oder iPad an der Uni? Was ist das richtige? (2024)

Ratgeber

Bald ist es wieder so weit: Der Semesterstart steht an. Und auch wenn seit Corona fast alles anders ist, steht die Entscheidung für einen neuen Rechner immer noch bei vielen ganz oben auf der Agenda.

Macbook oder iPad an der Uni? Was ist das richtige? (1)

Von Jan Schaller

Autor, Macwelt

Der Beginn des Studiums ist für viele ein guter Meilenstein, um sich ein neues Gerät zuzulegen. Sollte die Entscheidung dabei schon gefallen sein, dass es ein Produkt von Apple sein soll, haben wir hier eine kleine Auswahlhilfe.

Eine grundsätzliche Entscheidung: Macbook oder iPad für die Uni?

Bevor es um die Frage nach einem konkreten Modell geht, steht die Entscheidung an, ob es ein Macbook oder ein iPad werden soll. Noch vor Kurzem wäre die Diskussion hier schnell vorbei gewesen. Ein iPad ist doch höchstens gut genug, um zu Hause auf der Couch Netflix zu schauen oder mal schnell ein Kochrezept nachzuschlagen?! Diese Zeiten sind längst vorbei. Apples mobile Chips sind der Konkurrenz weit voraus und auch die Software hat in den letzten Jahren einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht. Mit der Einführung von iPadOS 13 im vergangenen Jahr verstärkte sich dieser Trend spürbar, da beispielsweise das neue Multitasking-System oder Safari deutlich mehr zu überzeugen wissen. In diesem Jahr kommt dann zwar nicht so viel Neues wie im Vorjahr hinzu, die neue Scribble-Funktion, mit der man mit dem Apple Pencil geschriebenes in Maschinenschrift umwandeln kann, macht das iPad aber zu einem noch organischeren Gerät. Außerdem wurde bereits früher in diesem Jahr die Unterstützung für Mäuse und Trackpads deutlich verbessert. Die Eingabemöglichkeiten werden fließend, die Flexibilität erhöht.

Die Ausgangslage ist also nicht mehr so eindeutig, wenngleich man natürlich sagen muss, dass manche Aufgaben nach wie vor nur auf einem Laptop und damit einem Macbook sinnvoll bearbeitet werden können – Programmieren zum Beispiel. Auf der anderen Seite sind bei den meisten Studiengängen Vorlesungsskripte ein großes Thema und was gibt es besseres als ein digitales Dokument, dass man nach Herzenslaune mit einem Stift bearbeiten kann? Hier hat also wieder das iPad die Nase vorn.

Grundsätzlich raten wir daher zu folgendem Vorgehen: Zu Beginn sollte eine Bedarfsanalyse stehen: Was werden die wichtigsten Aufgaben im Studium sein? Studiere ich etwas Künstlerisches? Dank professioneller Apps wie Procreate oder seit einiger Zeit Photoshop könnten iPad und Pencil die perfekte Umgebung für kreatives Arbeiten sein. Erfordert das Studium hunderte Seiten Text zu lesen und zu bearbeiten? Kein Zweifel: das geht viel besser auf dem Tablet. Benötige ich aber vielleicht eine vollwertige Entwicklungsumgebung, wird nach wie vor der klassische Laptop die bessere Idee sein. Wer noch nicht ganz einschätzen kann, was auf ihn oder sie zukommt, kann ja die Erstie-Wochen nutzen, um sich bei höheren Semestern zu erkundigen.

Zusammengefasst lässt sich Folgendes sagen: Wer einen Rechner sucht, der in allen Situationen zumindest dafür geschaffen ist, sie zu bewältigen, sollte nach wie vor auf ein Macbook setzen. Man wird nicht so viel Freude damit haben, wenn man kreativ tätig werden möchte oder es darum geht, Skripte in Vorlesungen zu bearbeiten. Aber man wird alles tun können, was erforderlich ist. Auch das Schreiben großer (Abschluss-)Arbeiten mit vielen Referenzen funktioniert auf einem klassischen Computer nach wie vor besser, wenngleich der Vorsprung schrumpft. Wer aber eventuell eh noch einen Laptop oder Desktop-Rechner zu Hause hat und in erster Linie einen Begleiter für unterwegs sucht, sollte dringend einen intensiven Blick auf die aktuellen iPad-Modelle werfen. Der Autor dieser Zeilen verbringt beispielsweise weit mehr als die Hälfte seiner Arbeitszeit vor einem iPad.

Hat man demgegenüber ein etwas höhere Budget, kann man sich sogar überlegen, ein Macbook und ein iPad zu erwerben, da sie sich natürlich perfekt ergänzen. Wie eine preislich akzeptable Konfiguration aussehen könnte, greife ich am Ende nochmals auf.

Die traditionelle Lösung: ein Macbook

Blickt man einmal in einen beliebigen Hörsaal, so sieht man dort viele, viele Macbooks Air. Das ist auch keine Überraschung, war und ist es doch Apples günstigster Laptop, noch dazu mit ikonischem Formfaktor. Mit seiner Leichtigkeit war es der ideale Begleiter für den Uni-Alltag. Zudem lag es in der Regel unter der psychologisch wichtigen 1000$/€-Grenze.

Im Herbst 2018 legte Apple dann das Air überraschend wieder auf und mittlerweile sind wir schon wieder in der zweiten Iteration, nachdem im März dieses Jahres eine aktualisierte Version auf den Markt kam. Wie schlägt sich die jüngste Version dieses Mac-Klassikers? Im Macwelt-Test hat die diesjährige Version von Apples Dauerbrenner ziemlich abgeräumt. Besonders positiv zu sehen ist der Rückgriff auf das neue, alte Tastaturmodell. Davon dürften die Langlebigkeit der Tastatur aber auch das Schreibgefühl deutlich profitieren. Und auch sonst schlägt sich das Air gut, wenn man vor allem weniger rechenintensive Aufgaben verfolgt. Prozessor- und Grafikleistung sind besser geworden im Vergleich zum Vorjahr, das Preis wurde leicht gesenkt, die Einstiegsgröße der SSD dafür von 128 GB auf 256 GB angehoben.

Allerdings müssen nach wie vor Abstriche in Kauf genommen werden. So stellten sich im Macwelt-Test eine geringere Akkulaufzeit im Vergleich zum Vorjahr heraus. Außerdem sind nach wie vor nur zwei Thunderbolt-3-Anschlüsse an Bord und natürlich kann man vom Prozessor keine Wunderdinge erwarten. Wer hier mehr Power benötigt, sei es für Videoschnitt, mathematische Simulationen oder vergleichbares, sollte sich besser beim Macbook Pro umschauen. Für viele andere kann das aktuelle Air aber der perfekte Studienbegleiter sein, der zwar mehr kostet als viele Windows-Rechner, dafür auch das gesamte Studium durchhält.

Das Schöne an der aktuellen Jahreszeit ist, dass Apple wieder seine “Back to School”-Aktion gestartet hat, die Sonderangebote mit sich bringt. In diesem Jahr gibt es Airpods rabattiert dazu , wenn man ein Macbook Air oder Pro kauft. Auch beim iPad Pro gilt dieses Angebot.

Als Student kommt man zudem in den Genuss von Apples Bildungspreisen, die zumindest ein wenig unter den regulären liegen. Im Apple Store Bildung kostet das 2020er Macbook Air aktuell 1.052 € in der Einstiegskonfiguration. Hier bekommt man einen i3 Dual Core Prozessor, 8 GB RAM und eine 256 GB große SSD. Dieser Preis steigt freilich schnell an, möchte man ein bisschen mehr Dampf unter der Haube oder mehr Speicherplatz. Mit einem Upgrade in allen drei Punkten (i5 Quad Core Prozessor, 16 GB RAM, 512 GB SSD) kostet das Air schon stolze 1.535 €.

Bei derartigen Preisen kann man zumindest erwägen, ob man nicht direkt zu einem Macbook Pro greifen möchte. So könnte man zum Beispiel auf ein 13 Zoll Pro zurückgreifen, es ebenfalls mit einem i5 Quad Core Prozessor, 16 GB RAM und einer 512 GB großen SSD ausrüsten und käme auf einen Preis von 1.754 € im Bildungsstore. 219 € mehr, dafür gibt es aber auch noch die Touch Bar und einen besseren Grafikchip. Sicherlich eine Überlegung wert. Bei den Ports nehmen sich beide Modelle wiederum nichts. Beim Gewicht unterscheiden sich Air und Pro derweil kaum. Das Air bringt 1290 Gramm auf die Waage, das Pro (13’’) 1400 Gramm – 110 Gramm Unterschied also, nicht gerade die Welt.

Aktuell sollte man sich aber sowieso gut überlegen, ob man mit der Anschaffung eines Macbooks nicht noch warten kann. Apple hat schon angekündigt, dass noch vor Jahresende das erste Macbook mit dem hauseigenen Apple Silicon Prozessor kommen soll und die Gerüchte deuten an, dass es sich hier womöglich um ein günstiges Einsteiger-Macbook handeln könnte, dass aber aufgrund des neuen Prozessors sehr gute Akkuwerte bei dennoch ordentlicher Rechenpower aufweisen soll. Noch ist das natürlich alles Fischen im Trüben und die Zeitangabe „vor Jahresende“ kann im Extremfall der 31.12. sein – dennoch ist Vorsicht geboten, damit man sich nicht am Ende ärgert, weil man gerade eine vierstellige Summe ausgegeben hat und Apple ein Macbook der neuen Generation vorstellt.

Die alternative Lösung: iPad mit Tastatur und Apple Pencil

Bei dieser Ausgangslage – hoher Preis, neue Macs in wenigen Wochen bis Monaten – kann man allerdings auch ins Grübeln kommen, ob der Mac überhaupt die richtige Plattform ist. Es stimmt zwar, dass der Mac nach wie vor der perfekte Allrounder ist, bestimmte Dinge kann er aber überhaupt nicht und das stößt gerade bei jüngeren Nutzerinnen und Nutzern auf immer mehr Unverständnis. Einen Touch Screen sucht man nämlich nach wie vor vergebens, was natürlich auch bedeutet, dass man nicht mit dem Apple Pencil mitschreiben oder zeichnen kann. Sollte man sich also vielleicht doch genauer bei den iPads umschauen? Wir denken ja!

In Sachen Hardware hat Apple (das iPad Mini mal ausgenommen) drei Modelle im Portfolio, die alle in diesem Jahr ein Update erhalten haben und somit noch viele Jahre Nutzungsdauer vor sich haben: das iPad (8. Gen), das iPad Air (4. Gen) und das iPad Pro (4. Gen). Für Studierende kommen wohl am ehesten das normale iPad und das Air in Betracht, da das Pro recht teuer ist. Ein paar Sätze dazu folgen weiter unten. Zunächst soll es um die beiden günstigeren Optionen gehen.

Das iPad (8. Gen) ohne weiteren Namenszusatz ist das Einsteiger-iPad und an und für sich ein eher langweiliges Gerät – was in diesem Fall aber gut ist. Es hat immer noch das alte Design, welches wir seit Jahr und Tag von iPads kennen: Oben ein relativ dicker Rahmen, unten ebenso, dazu ein Touch-ID-Button. Das angestaubte Design sollte aber nicht über die inneren Werte hinwegtäuschen. Mit dem A12 Bionic Chip steckt hier nämlich ein Prozessor drin, der erst zwei Jahre alt ist und reichlich Power mitbringt. Außerdem ist es mit dem Smart Keyboard und dem Apple Pencil der ersten Generation kompatibel. Und natürlich können auch Bluetooth-Tastaturen von Drittanbietern genutzt werden, um Kosten zu sparen. Das normale iPad könnte so zum idealen Gerät für viele werden, da es ein top Tablet zum günstigen Preis ist. Ein kleines Rechenbeispiel (wiederum mit Bildungspreisen): das iPad mit 128 GB Speicher kostet 446,60 €. Dazu den Apple Pencil für 87 € und das Logitech Combo Touch Keyboard Case für 146,17 €, welches sogar ein Touch Pad mitbringt. Damit landen wir bei einem Gesamtpreis von knapp 680 €. Kein Schnäppchen, aber ein sehr, sehr gutes Paket. Alternativ kann man sich auch überlegen, das iPad und den Pencil als Ergänzung zu einem Laptop zu kaufen, um das Beste aus beiden Welten zu haben. Eine Kombination aus Macbook Air und dem iPad ohne Namenszusatz kann hier ein spannendes Paket sein.

Dann gibt es da aber auch noch das iPad Air, welches beim diesjährigen September -Event ein massives Update erhalten hat und sogar eine Alternative zum aktuellen iPad Pro ist. So hat es das iPad-Pro-Design mit flachen Kanten und dünnem Bildschirmrahmen bekommen, außerdem als erstes iPad überhaupt den brandneuen A14 Bionic Chip. Und auch sonst macht das Air plötzlich eine richtig gute Figur. Das Air hat einen USB-C-Anschluss, unterstützt den Apple Pencil der zweiten Generation und weist sogar die Möglichkeit auf, mit Apples High-End-Tastatur, dem Magic Keyboard, genutzt zu werden. Natürlich kostet das auch mehr, aber wer mit dem Gedanken spielt, das iPad als einziges Gerät zu nutzen und nicht das größere 12,9’’ Display vom großen iPad Pro benötigt, könnte hier sehr gut aufgehoben sein. Das Air hat eine Bildschirmdiagonale von 10,9’’ und ist damit praktisch genauso groß wie das kleine Pro (11’’). Kauft man das Air mit 256 GB Speicher, so werden mit Bildungsrabatt 750 € fällig. Hinzu kämen dann noch die Kosten für den Pencil und eine Tastatur. Noch ist aber Warten angesagt. Das iPad Air erscheint erst im Oktober.

Noch ein Wort zum iPad Pro: das Pro hat zwar ein Update in diesem Jahr erhalten, unterscheidet sich aber aktuell eigentlich nicht genug vom Air, um den hohen Preisunterschied zu rechtfertigen. Ich denke, dass es nur für diejenigen infrage kommt, die das große Display mit 12,9’’ wollen. Das kostet dann aber auch mit Bildungsrabatt schon 1.018 € mit lediglich 128 GB Speicher. Für ein Upgrade auf 256 GB werden gut 100 € mehr fällig. Wer hingegen auch mit dem kleineren Modell zufrieden ist, sollte das Air wählen und eine Menge Geld sparen.

Fazit: Vorsicht bei den Macs, Air-Modelle haben aufgeholt

Nachdem im Vorjahr die Air-Modelle schwächelten, haben sie dieses Jahr deutlich aufgeholt. Das Macbook Air ist wieder ein guter Kauf, mit dem man nichts falsch macht. Die Entscheidung, ob Pro oder Air muss hier im Einzelfall getroffen werden. Wer aber noch warten kann, sollte das tun, um zumindest einschätzen zu können, was die neuen Apple-Silicon-Macs bringen.

Bei den iPads hat man zwei richtig gute Optionen. Das normale iPad kann entweder Begleiter oder sogar ein spannendes Einstiegsgerät sein, sofern man es mit Pencil und Tastatur kombiniert. Wer mehr möchte und auf das ganz große Display verzichten kann, sollte sich unbedingt das iPad Air anschauen. Hier hat Apple fast schon mehr getan, als nötig gewesen wäre.

Ob man nun überhaupt ein iPad kauft oder beim klassischen Macbook bleibt (oder gar beides kauft), muss vom Einzelfall abhängig gemacht werden. Fakt ist aber, dass es schon enorm Spaß macht, die Slides in der Vorlesung direkt auf dem Bildschirm zu annotieren.

Und natürlich wollen wir auch noch darauf hinweisen, dass man – gerade als Student – nicht zwingend Apples Preise zahlen muss. Hier geht es zu einem Artikel, der aufzeigt, wie man Apple Hardware günstiger bekommt .

Macbook oder iPad an der Uni? Was ist das richtige? (3)

Autor: Jan Schaller, Autor

Macbook oder iPad an der Uni? Was ist das richtige? (4)

Jan Schaller ist studierter Politikwissenschaftler, iPad-Pro-Nutzer und Mac-Mini-Fan.

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