Ist die JBL Boombox 3 besser als ihr Vorgänger? COMPUTER BILD hat beide Modelle unter die Lupe genommen.
Foto: COMPUTER BILD
Uhr
Jan Michelsen
JBL ist mit der Boombox zurück: Die dritte Generation gibt es auf Wunsch sogar mit einer Standleitung ins Internet. COMPUTER BILD hat beide Boombox-3-Varianten getestet.
Testfazit
Testnote
1,7
gut
Die JBL Boombox 3 überzeugt ungeachtet der mächtigen Maße in beiden Varianten mit einer hervorragenden Optik und Wertigkeit sowie einem angenehm kraftvollen Klang. Während es die Boombox 3 mit den Bässen etwas zu gut meint, schlägt die Boombox 3 Wi-Fi in den oberen Mitten über die Stränge. Gerade im WLAN-Betrieb hat die Wi-Fi aber die Nase vorn. Bei der Akkulaufzeit liegt sie mit 20 Stunden allerdings hinter dem preiswerteren Modell.
Pro
- Angenehm kraftvoller Klang
- Powerbank-Funktion
- Klinkenanschluss
- Staub- und wasserdicht (IP67)
- WLAN (Wi-Fi-Variante)
Kontra
- Etwas schwer (6,7 Kilogramm)
Inhaltsverzeichnis
- Gewohnter JBL-Look
- Lange Laufzeit und Powerbank-Funktion
- Klangliche Unterschiede
- Wiedergabe-Quellen
- Angenehm einfache Steuerung
- Getrennte Apps
- Boombox 3 und 3 Wi-Fi: Preis und Verfügbarkeit
- JBL Boombox 3 und Boombox 3 Wi-Fi Test: Fazit
JBL packt wieder einmal den klanglichen Vorschlaghammer aus: Mit der Boombox 3 will das US-Unternehmen nicht nur Musik "to go" bieten, mit der Boombox 3 Wi-Fi gibt es dank einer direkten Internetverbindung ein ganzes Füllhorn an Möglichkeiten. COMPUTER BILD hat den
Bluetooth-Lautsprecherund den teureren
WLAN-Lautsprechergetestet und verrät, welcher die Nase vorn und was das kostspieligere Wi-Fi-Modell zusätzlich bietet.
Die besten Bluetooth-Lautsprecher
Die meisten
JBL-Lautsprechersetzen auf ein röhrenförmiges Design. Ob nun
Flip 6,
Charge 5oder
Xtreme 3– alle Modelle ähneln sich rein optisch und sind lediglich unterschiedlich groß. Die beiden größten Ableger Boombox 3 und Boombox 3 Wi-Fi bilden da keine Ausnahme und sind beim Look bis auf kleine Details wie einem WLAN-Zeichen an der Seite oder einem anderen Orangeton weitestgehend identisch. Beide Lautsprecher sind fast 50 Zentimeter breit, setzen auf einen großen sowie stabilen Tragegriff und bringen mit gut 6,8 Kilogramm ordentlich Gewicht auf die Waage.
Auch wenn sich die Boomboxen aufgrund der ausladenden Maße nicht für lange Spaziergänge oder Fahrradtouren eigenen, sind sie dank der Schutzklasse IP67 ideal im Outdoor-Einsatz verwendbar. Damit sind sie sicher vor Staub und sogar wasserdicht bis zu 1 Meter Tiefe für maximal 30 Minuten. Ein Regenschauer auf der Terrasse macht der Technik also nichts aus, die Party kann weitergehen.
Mehr noch: Die JBL Boombox 3 und Boombox 3 Wi-Fi feiern länger als Sie! Im Test knackten beide Lautsprecher die 20-Stunden-Laufzeit-Marke, die Boombox 3 spielte mit über 24 Stunden sogar deutlich länger. Vor allem die dauerhafte Verbindung mit dem Internet zerrt am Akku, auch wenn beide Lautsprecher im heimischen Netz über Bluetooth betrieben werden. Eine volle Ladung braucht allerdings Zeit: Über sechs Stunden dauert es, bis ein leerer Akku wieder komplett aufgeladen ist. Auskunft über den Akkustand gibt es über eine kleine Lichtleiste unterhalb des großen JBL-Logos an der Vorderseite.
Damit auch Ihr
Smartphonedie lange Fete übersteht, bieten beide Boxen eine Powerbank-Funktion. So laden Sie Ihre Geräte, während die Musik weiterläuft. Nutzt man die Boombox zusätzlich als Energiespender, nimmt die Laufzeit entsprechend ab.
Obwohl die Boomboxen optisch fast identisch sind, setzt JBL im Inneren auf unterschiedliche Ausstattung. Zwar klingen beide Modelle gut und angenehm, jedes hat jedoch mit eigenen Problemen zu kämpfen: Bei der Wi-Fi-Version wirken die Mitten verwaschen, die oberen Mitten sind stärker betont, was Stimmen leicht verfälscht. Die einfache Boombox 3 ist beim Bass hingegen etwas vorlaut und die Höhen sind weniger fein. Das reduziert zwar die Raumabbildung, Stimmen wirken dadurch aber natürlicher. Hängen die JBL-Boxen an der Steckdose, ist der Klang noch einmal hörbar wuchtiger.
Die Boombox 3 Wi-Fi wirbt zudem mit hochauflösendem Klang, der dank WLAN möglich ist. Der Grund: Über eine kabellose Bluetooth-Verbindung ist die Datenmenge begrenzt, der Bluetooth-Codec SBC überträgt nur bis zu 328 Kilobit pro Sekunde (kbps). Für hochauflösende Originale aus dem Tonstudio reicht das aber nicht. Streaming-Dienste wie Tidal oder Apple Music bieten Songs mit einer Auflösung von 24 Bit und mit Abtastraten von 48 bis 192 Kilohertz (kHz). Die Datenraten solcher Hi-Res-Streams erreichen bis zu 9.216 Kilobit pro Sekunde (kbps). Über WLAN ist die Übertragung solcher Daten in der Regel problemlos möglich. Und der Klang wurde im Test dadurch hörbar aufgewertet. Leider hat man gerade in der Natur aber nur selten WLAN-Zugang. Gut zu wissen: Der führende Streaming-Dienst Spotify liegt in höchster Qualität mit gerade einmal 320 kbps deutlich darunter. Zusätzlich bietet JBL bei der Boombox 3 Wi-Fi virtuellen 3D-Klang via
Dolby Atmos, der laut Hersteller aber auf den Streaming-Dienst Tidal beschränkt ist.
Neben der zuvor erwähnten kabellosen Verbindung besteht die Möglichkeit, Musik über Apples AirPlay oder Googles Chromecast an den WLAN-Lautsprecher zu übertragen. Mit Alexa Multi-Room Music dürfen Sie Musik, Podcasts & Co. gleichzeitig auf mehreren
Alexa-tauglichen Lautsprechernabspielen. Spotify Connect dient zur direkten Verbindung zum schwedischen Streaming-Dienst. Am Lautsprecher selbst gibt es noch ein kleines Highlight: Ein Klinkeneingang auf der Rückseite ermöglicht den Anschluss zusätzlicher Audiogeräte. Der danebenliegende USB-Anschluss dient lediglich zur Ladung externer Technik über die Powerbank-Funktion und zur Wartung.
Die Steuerung ist bei beiden Boombox-3-Lautsprechern JBL-typisch sehr einfach. An der Oberseite stehen wenige und teils etwas schwer erkennbare Tasten bereit. Neben einem Power-Knopf nebst Taste für die Bluetooth-Verbindung ändert man die Lautstärke bequem mit Plus für Lauter sowie Minus für Leiser. Die Play-Taste ist doppelt belegt, sie startet und pausiert nicht nur die Wiedergabe, sondern springt bei einem Doppel-Tipper zum nächsten Lied. Ein Sprung zum vorherigen Song ist nur über das verbundene Gerät möglich.
Jede Box bringt zudem eine individuelle Taste mit: Die JBL Boombox 3 startet über eine liegende Acht mit dem sogenannten PartyBoost durch. Kompatible JBL-Lautsprecher lassen sich so für eine gleichzeitige Wiedergabe koppeln. Das klingt gut und ermöglicht die gleichzeitige Beschallung verschiedener Räumlichkeiten. Die JBL Boombox 3 Wi-Fi hat hingegen ein Herz für seine Besitzer: die herzförmige "Moment"-Taste. In der JBL-App legen Sie für diesen Button einen Audio-Favoriten fest, also etwa ein Lieblingslied, bestimmte Alben, ganze Playlisten oder Radiosender. Diese starten dann auf Knopfdruck von alleine.
In Sachen App gehen beide Lautsprecher getrennte Wege. Die einfache Boombox 3 lässt sich über die App "JBL Portable" (für
iOSund
Android) ansteuern und bietet wenige Funktionen. Einzig der Klang lässt sich über Equalizer an eigene Vorlieben anpassen und es lassen sich Feedback-Töne auf Eingaben am Gerät deaktivieren.
Mehr kann die starke App "JBL One" (für
iOSund
Android), auf die die Boombox 3 Wi-Fi setzt. Neben Klanganpassungen via Equalizer darf man hier die "Moment"-Taste belegen sowie das Musik-Streaming einrichten. Auch weitere Musikdienste und Online-Radiosender lassen sich direkt über die App ansteuern. Apple Music und Deezer bleiben außen vor, die Wiedergabe klappt dann aber über AirPlay. Bei den Produkteinstellungen finden sich zudem eine Kurzanleitung sowie Informationen zur aktuellen WLAN-Verbindung.
Die Boombox 3 Wi-Fi kostet rund 600 Euro und ist in der Farbe Schwarz erhältlich. Die einfache Boombox 3 ist neben Schwarz in Camouflage verfügbar, der Preis liegt mit knapp 400 Euro deutlich darunter.
Die JBL Boombox 3 überzeugt ungeachtet der mächtigen Maße in beiden Varianten mit einer hervorragenden Optik und Wertigkeit sowie einem angenehm kraftvollen Klang. Während es die Boombox 3 mit den Bässen etwas zu gut meint, schlägt die Boombox 3 Wi-Fi in den oberen Mitten über die Stränge. Gerade im WLAN-Betrieb hat die Wi-Fi aber die Nase vorn. Bei der Akkulaufzeit liegt sie mit 20 Stunden allerdings hinter dem preiswerteren Modell. Die schlechtere Note liegt aber in erster Linie an der sehr starken Konkurrenz bei WLAN-Lautsprechern und dem damit verbundenen strengeren Testverfahren.
Testnote JBL Boombox 3: 1,7
Testnote JBL Boombox 3 Wi-Fi: 1,8